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Wenn die Sonne untergeht, bevölkern eindrucksvolle Figuren die Marmorata-Inseln. Der Wind zischt zwischen den ungewöhnlich geformten Granitfelsen, und die Schatten verlängern sich in einen wahnsinnigen Kontrast mit den Lichtreflexen des Meer von Santa Teresa. In jenem ungewöhnlichen Winkel von Sardinien, in der Gallura, scheint es, als ob die Natur einen greifbaren Beweis der eigenen Größe geben möchte, mit erstaunlichen Landschaften. Vielleicht waren die römischen Seefahrer die ersten, die diese Vorstellung bewundern durften. Auch wenn diese zwei bekannten Inselchen am Capo Testa für sie nur als ein Ziel zum auffüllen ihrer Ressource dienten. Den Römern nutzte nur der Granit, jener unnachahmliche Granit, der Reichtum und in seiner Gesamtheit das Symbol des nord-östlichen Sardiniens darstellte. Um an ihn zu gelangen gingen sie das Risiko dieser langen und mühevollen Reise ein, und bauten auf den Marmorata-Inseln und an den Stränden Santa Teresas Säulen für ihre Tempel. Es war eine nicht enden wollende und komplizierte Arbeit. In die Oberfläche der Granitfelsen wurden Löcher in langen Reihen gebohrt; in jedes diese Löcher wurden dann Keilhölzer gesteckt. Nachdem in regelmäßigen Intervallen Wasser darauf gegossen wurde, dehnten die Holzpflöcke sich aus. Sie entwickelten dadurch eine konzentrierte Kraft an den richtigen Punkten der Felsen und spalteten ihn so in regelmäßigen Linien. Die großen Steinblöcke wurden dann mit Hilfe von zahlreichen Hebeln aufgestellt und konnten schließlich bearbeitet werden. Viele schwere Säulen und Blöcke wurden über dicke Holzstämme auf die Schiffe gerollt und nach Rom transportiert. Aber ein großer Teil des Granits, das unter großen Opfern unter der heißen Sonne Sardiniens abgebaut wurde, verschwand während der Verladung auf die Schiffe, wurde vom Meer verschluckt, und es war unmöglich es von dort wieder zu bergen. Auf den kleinen Inseln findet man heute noch Bruchstücke der Granitsäulen, die beim Verladen liegen geblieben sind. Wie z. B. am Strand Cala Spinosa, in der Nähe von Santa Teresa. Dort sind sogar noch einige ganz gebliebene, fein bearbeitet, zwischen den Granitfelsen; so wie die Römer sie vor vielen Jahrhunderten zurückließen. Den Historikern zufolge waren die Säulen in der Bucht von Cala Spinosa für das Pantheon bestimmt. Sie sind identisch mit denen, die das antike Gebäude in der Hauptstadt umschließen. Um diese schweren und langatmigen Arbeiten durchzuführen, mussten die Römer lange auf der Insel leben, wie die antiken Überbleibsel eines Castrums auf dem Vorgebirge Capo Testa beweisen.
Es ist interessant anzusehen, wie diese Naturschätze, besonders aus der Gallura, auf der ganzen Welt sich einer großen Beliebtheit erfreuen. Früher waren es die Römer, die das Granit brauchten, um ihre kaiserlichen Denkmäler zu verwirklichen; heute sind es Weltstädte wie Sydney und Boston die die Fassaden ihrer Wolkenkratzer damit bedecken.
Die Marmorata-Inseln und Santa Teresa di Gallura stellen heute die beiden begehrtesten touristischen Ziele auf ganz Sardinien dar. Durch ein regionales Gesetz werden in dieser Gegend seltenen Tierarten und Pflanzen besonders geschützt. So z.B. die Pedriaga-Eidechse, entdeckt vom gleichnamigen Zoologen der ihr den Namen gab. Sie lebt nur in dieser unnachahmlichen Umgebung. Versteckt zwischen Pflanzen (piante grasse), die den größten Teil der Oberfläche dieser Inseln bedecken, kleben sie an den Felsen, um sich gegen den ständig wehenden Wind zu schützen.
Auch Kormorane und Möwen haben in diesen Inseln ihren Lieblingsplatz zum Nisten und Eierlegen gefunden. Tausende und Abertausende Eier, die allerdings auch die einzige Nahrungsquelle für die am häufigsten vertretene Spezies auf den Marmorata-Inseln darstellt: Mäuse. Sie gibt es hier in unglaublichen Mengen, und sie sind fähig, alles Essbare in Minutenschnelle zu fressen. Diese kleinen Nager fürchten den Menschen, und nähern sich ihm nur selten. Aber ihr Instinkt veranlasst sie, die Touristenfamilien, die in der Hochsaison die Strände überfüllen, ganz besonders im Auge zu behalten. Eine kleine Unaufmerksamkeit genügt, und schon muss der gemeine Tourist den ganzen Tag über hungern. Mit einer wahnsinnigen Geschwindigkeit wird ihm alles Essbare vor den Augen verschlungen.
Die Strände der Marmorata-Inseln sind klein und liegen in Felsbuchten versteckt. Der Sand ist etwas grob, nicht zu vergleichen mit dem der berühmten Rena Majore bei Santa Teresa. Aber diese kleinen, weißen Buchten sind echte Paradiese. Das unglaublich klare Wasser und die ungewöhnlichen Formen der Granitfelsen. Jede einzelne könnte das ideale Motiv für eine touristische Broschüre über das nördliche Sardinien sein.
Das Meer bei Santa Teresa bietet aber noch weitaus mehr. Geschützt durch die Inselchen vor dem Grecale- und dem Nordwind, bietet es eine unerschöpfliche Vielfalt an Fischen.
Die Fischer aus Santa Teresa brauchen sich nicht weit vom Land zu entfernen, um ihre Netze zu füllen. Die zackigen Riffe rund um die Marmorata-Inseln sind für sie vertraute Bezugspunkte. Jedes Riff zeigt die Position einer Untiefe bzw. eines Durchgangs an. Die Fischer kennen sich perfekt in diesem Labyrinth aus Granit aus. Sie wissen genau, was sie hinter einem jeden Riff erwartet.
Jedoch sind diese Riffe nicht immer freundliche Gefährten eines jeden Seefahrers. Kurz vor den Marmorata-Inseln ragt der Mast eines großen Frachtschiffes aus dem Wasser. Für die Seefahrer stellt er eine Warnung dar: „Befahre dieses Meer nur, wenn Du es auch kennst!“
Das Gewässer von Santa Teresa ist nämlich auch dafür bekannt, dass der Meeresgrund übersäht ist mit vielen Schiffswracks, die wie Gespenster zwischen den Granitfelsen mit der verworrenen und dichten Vegetation erscheinen. Bevölkert werden diese Wracks von unzähligen Fischen und anderen Weichtieren. Die Heeresscharen von Tauchern in den Sommermonaten kennen ein jedes dieser Wracks und orientieren sich an ihnen.
Santa Teresa ist aber nicht nur wegen seiner ungewöhnlich schönen Natur bekannt. Es ist auch eines der wenigen Zentren Sardiniens, das auf der Basis eines städtebaulichen Planes gebaut und im Jahre 1820 verwirklicht wurde. Das Straßenmuster gleicht einem Schachbrett, ausgehend von den zwei wichtigsten Plätzen. Den Namen gab König Vittorio Emanuele I. zu Ehren seiner Gemahlin.
Auch die Pisaner bewohnten schon dieses Paradies und verwirklichten eine Burg im Hafen „Longone“. Um deren starkes Mauerwerk herum erhob sich die Ortschaft mit einem regen, geschäftlichen Verkehr zu dem nahen Korsika.
Aber das Ganze wurde von den Aragoniern um 1418 zerstört, und so waren es allein die Schmuggler, die in den darauf folgenden Jahrhunderten die Küste der Gallura frequentierten.
Heute stellt Santa Teresa das Beispiel eines interessanten Zusammenspiels dar: auf der einen Seite die natürlichen Reichtümer, auf der anderen, die daraus genutzten Gegebenheiten und Mittel für das tägliche Leben. Das schrecklich hässliche Dorf Marmorata, ein riesiger Bau und nur zwei Schritte vom gleichnamigen Strand entfernt, ist ein bisschen das negative Symbol einer zum Glück überholten Art und Weise, die Küsten nutzen. So wie in weiten Teilen Sardiniens ist in Santa Teresa viel zu viel gebaut worden, und die Zementbauten sind einfach zu spät gestoppt worden. Aber noch rechtzeitig, um wenigstens die kleinen Inseln und den Zipfel der Küste vom großen Tourismus fern zu halten. Es gibt allerdings auch traumhaft schöne Ferienanlagen in dieser Gegend.
Landschaftlich bietet sich dem Auge des Betrachters Beeindruckendes: Von der Ortschaft San Pasquale, wo eine Panoramastraße mit wunderschönem Ausblick auf das Meer verläuft, bis zur Halbinsel Coluccia, die Giuseppe Garibaldi während seines Aufenthaltes in der Gallura mit Staunen beschrieb. Auch das Vorgebirge bei Capo Testa, wo sich die von Wind und Wasser abgerundeten Granitfelsen in den eindrucksvollsten Formen und seltsamsten Färbungen zeigen.
Außerdem findet der Besucher hier auch das berühmte „Valle della luna“ (Mondtal), ein riesiger Steinbruch aus der Urzeit, der sich im Laufe der Jahrtausende durch Erosion auf diese immense Breite vergrößerte. Diese Landschaft wirkt absolut unwirklich, und die Formen der Felsen sind unvergleichlich.
Vor einigen Jahren wurde diese Mondlandschaft eines der Lieblingsziele der sogenannten Hippies. Heute bevölkern es die Touristen, bewaffnet mit Video- und Campingausrüstung.